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06.09.2018

„Egomanen bevölkern die Chefetagen“

titelt die F.A.S. vom 2.9.18 das Interview mit dem Personalberater Heiner Thorburg. Nicht neu und überraschend, trotzdem wundere ich mich immer wieder aufs Neue.


„Egomanen bevölkern die Chefetagen“ titelt die F.A.S. vom 2.9.18 das Interview mit dem Personalberater Heiner Thorburg. Nicht neu und überraschend, trotzdem wundere ich mich immer wieder aufs Neue.

Auf die Frage, ob auf dem Weg nach oben der Charakter verdorben würde oder ob das im Menschen von Anfang an so angelegt sei, antwortet Thorburg: Aus seinen Beobachtungen wisse er, dass es viele gäbe, die sich mit der Zunahme ihrer Macht nicht zum Besseren veränderten. Der Egozentrismus dieser Leute nähme Überhand, sie hörten nicht mehr zu, würden beratungsresistent und glaubten, alles, was sie machten, sei richtig, angefeuert von den Jasagern aus ihrer Umgebung. Da wage niemand zu sagen: Ihr macht Mist. Das Ende solcher Spitzenmanager sei programmiert. Irgendwann sei Schluss. Dann stürzten sie ab.

Statt von Jasagern zu sprechen sollte man vielleicht besser von Nichtfragern sprechen. Dieses Phänomen habe ich in Beratungssituationen immer wieder erlebt, wenn dort in hierarchisierten Gruppen diskutiert wurde: Gefragt wurde, wenn überhaupt, von oben nach unten, und nur innerhalb der eigenen Hierarchie. Fragen an Kollegen oder sogar von unten nach oben wurden i.d.R. nicht gestellt.

Okay, das ist die Basis des Geschäftsmodells für Unternehmensberater: Die dürfen und sollen sogar Fragen an jeden im Unternehmen stellen. Aber je höher die Beteiligten dabei in der Hierarchie stehen, umso weniger Augen nehmen an dieser Befragung teil: Ganz oben sind es dann i.d.R. nur noch vier.

Andrew Finlayson zitiert am Anfang seines 2002 erschienen Buches Questions That Work (2005 in Deutsch erschienen unter „Gute Frage!“) den bekannten Unternehmensberater Peter Drucker mit dem Satz: „Die häufigsten Fehler im Management entstehen dadurch, dass man sich zu sehr damit beschäftigt, die richtigen Antworten zu finden, statt nach richtigen Fragen zu suchen.“ 

Schon Einstein klagte „Wenn ich nur die richtige Frage wüsste… Wenn ich nur die richtige Frage wüsste…“

Aber viele Manager meinen, ihre Macht dadurch zu zeigen, indem sie Fragen ignorierten. Nicht nur, dass sie nicht antworteten, viel frustrierender sei, wenn sie Fragen als unwichtig abtäten.
Das hätte wohl damit zu tun, dass in vielen Organisationen, Je höher man in der Unternehmenshierarchie agierte, in gleichem Maße die Bereitschaft abnähme, sich mit Problemen auseinanderzusetzen. Und eins liegt nun mal auf der Hand: Die berühmten W-Fragen, insbesondere die WARUM-Frage, führen nicht selten zu Problemen, besser: decken häufig Probleme auf!

Machen Sie den Selbsttest:
Wann haben Sie zum letzten Mal Ihrem Vorgesetzten oder Ihren Kollegen eine Frage gestellt, die etwas infrage gestellt hat.
Und anschließend vergleichen Sie die Zahl mit der Anzahl Fragen, die Sie Ihren Mitarbeiter gestellt haben. Heute, gestern, in der letzten Woche und überhaupt. Und umgekehrt natürlich!4
Und wie sieht es bei Ihren Kollegen aus? Beobachten Sie deren Verhalten doch einmal auf den nächsten Meetings, an dem Kollegen verschiedener Hierarchiestufen teilnehmen. 

Muss das so sein? Natürlich nicht! Kann man das ändern? Ja!
Wir unterstützen Sie dabei, in Ihrem Unternehmen ein offenes Frageklima zu etablieren.
Rufen Sie uns an.

 

 


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