02.08.2006
Nur auf diese Weise könnten sich Unternehmen weiterentwickeln
und auch künftig erfolgreich sein. So wie es schon der legendäre Thomas
J. Watson sen. formulierte, der IBM zum Weltkonzern
machte: "Wenn du erfolgreich sein willst, verdopple deine Fehlerrate." Das empfehlen Paul J.H. Schoenemaker und
Robert E. Gunther in der Augustausgabe 2006 von Harvard
Business: Regelmäßig die Annahmen über Kunden und Prozesse
zu prüfen und diese ggf. über Bord zu werfen und dabei bewusst Rückschläge in
Kauf zu nehmen.
"Wir wissen heute, dass IBM vor Jahren diese
Empfehlung zeitweise vergaß, als es den Siegeszug des PC verschlief und dadurch
in die größte Unternehmenskrise schlitterte, die das Unternehmen bis dato erlebt
hatte. Aber heute weiß man, dass das Management sich offensichtlich an die
Empfehlung ihres Gründers erinnert hat. Und das mit Erfolg! In dem Beitrag
skizzieren die Autoren ein Vorgehensmodell zum systematischen
Fehlermachen: - Zunächst die Annahmen ermitteln, die für das betrachtete
Thema relevant sind,
- dann diese bewusst über Bord werfen und mit geänderten
Voraussetzungen neue Maßnahmen entwicklen und umsetzten.
Aus den ggf.
auftretenden Fehlern kann man dann eine Menge über die Richtigkeit der Annahmen
lernen und entsprechend agieren. Diese Methode ist nicht ganz neu und wurde
bereits vor Jahrzehnten von Edward de Bono als eine seiner
Lateralen Denkmethoden beschrieben. Uns gefällt jedoch der dafür von de
Bono entwickelte Terminus Denkmuster durchbrechen besser. Aber egal,
ober nun empfohlen wird, "systematisch Fehler zu machen" oder
"Denkmuster zu durchbrechen": Diese Methode ist erfolgreich und sollte
von Unternehmen regelmäßig und bei unternehmensbezogenen Änderungen angewendet
werden. Dabei sollte das Management aber unbedingt auf externe
Unterstützung zurückgreifen: Denn das haben Denkmuster nun mal so an sich, dass
sie i.d.R. von den unmittelbar Beteiligten und Betroffenen als solche nicht
wahrgenommen werden!
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